Der kleine Omar ist 18 Monate alt. Seitdem seine Mami schwanger mit ihm war, ist der Vater nicht mehr auffindbar. Keiner weiss was geschieht. Omar hat bereit 5 grössere Geschwister. Die Grossmutter lebt auch mit ihnen. Alle zusammen teilen sie zwei Zimmer ohne Licht und ohne Wasser. Es gibt keine Möbel, alles findet am Boden statt. Omar wacht eines Morgens auf und es geht ihm nicht gut, sein grösster Bruder Amadou ist 18 jahre alt und muss die Verantwortung für die ganze Familie übernehmen.
Mit 18 Jahren fühlt er sich aber noch nicht die Rolle komplett zu übernehmen. Er lebt in dem Glauben, dass er keine Chance hat, wenn er keine Schulausildung beendet hat. Immerhin spricht er englisch, das ist schon wunderbar und hilft uns im Kontakt zu stehen. Der kleine Omar braucht einen Arzt, was sich die Familie nicht leisten kann. Ohne Geld, keine Behandlung.
Amadou wünscht sie so sehr, in seinem Leben etwas Gutes zu bewirken für andere Menschen, die auch diese Form der Armut erleben. Er wünscht sich, dass ihn seine kleinen Brüder als ein Vorbild betrachten und von ihm lernen, wie wichtig und wertvoll es ist anderen Menschen zu helfen.
Amadou hat ein grossen Herz, trotz Bedingungen, die vielfach überlebenskritisch sind, làsst er nicht nach. Er ruft nach Hilfe, möchte lernen und glaubt, dass Gott mit ihm ist.
Ich bin beeindruckt von so einer Menschlichkeit. Es bringt mich dazu, diese Familie persönlich kennenlernen zu wollen. Somit plane ich meine erste Reise nach Gambia.
während der ersten Reise nach Gambia, konnte ich Amadou, nach sechs Jahren, wieder in der öffentlichen Schule anmelden. Die Schuldirektion war sehr streng, während des Aufnahmegesprächs. Sie drohten Amadou, wenn er fehlen sollte, unpünktlich wäre oder sich unangemessen verhalten würde, sofort von der Schule fliegt. Amadou verspricht, sich an die Regeln zu halten. Ich spüre, dass der Umgang mit Schülern hier noch sehr rau und nicht herzlich ist. Erinnerte mich an Geschichten, wie die Schule von unseren Eltern erlebt wurde. Sogar geschlagen dürfen die Kinder hier werden. Ich bin schockiert, doch das wird hier tagtäglich so gehandhabt. Amadou hat das erste Schulhalbjahr mit relativ guten Noten abgeschlossen und wird für die nächste Klasse zugelassen. Mitte September 2022 geht es für ihn weiter.
Ich bin beeindruckt, weil er mich während der gesamten Zeit nur in wirklichen Notsituationen kontaktiert, um nach Hilfe zu bitten. Ich habe von ihm gefordert, möglichst unabhängig von mir, seine Schule zu vervollständigen. Er kämpft,und zieht es durch.
Little Omar is 18 months old. Since his mummy was pregnant with him, the father is no longer to be found. No one knows what is happening. Omar already has 5 older brothers and sisters. The grandmother also lives with them. They all share two rooms with no light and no water. There is no furniture, everything takes place on the floor. Omar wakes up one morning and he is not well, his biggest brother Amadou is 18 years old and has to take responsibility for the whole family.
At 18, however, he does not yet feel he can take on the role completely. He lives in the belief that he has no chance if he has not finished his school education. At least he speaks English, which is wonderful and helps us to be in contact. Little Omar needs a doctor, which the family cannot afford. Without money, no treatment.
Amadou wishes so much to do something good in his life for other people who also experience this form of poverty. He wishes that his little brothers would see him as a role model and learn from him how important and valuable it is to help other people.
Amadou has a big heart, despite conditions that are often critical to his survival, he does not give in. He calls for help, wants to learn and believes that God is with him.
I am impressed by such humanity. It makes me want to meet this family in person. So I am planning my first trip to The Gambia.
During the first trip to The Gambia, I was able to enrol Amadou in public school again after six years. The school management was very strict during the admission interview. They threatened Amadou with immediate expulsion if he was absent, unpunctual or behaved inappropriately. Amadou promises to stick to the rules. I sense that the treatment of pupils here is still very rough and not cordial. It reminds me of stories of how school was experienced by our parents. The children are even allowed to be beaten here. I am shocked, but that is how it is done here every day. Amadou finished the first semester with relatively good grades and will be admitted to the next class. He will continue in mid-September 2022.
I am impressed because during the whole time he only contacts me in real emergency situations to ask for help. I have required him to complete his school as independently of me as possible. He fights and follows through.
Il piccolo Omar ha 18 mesi. Da quando la sua mamma era incinta di lui, il padre non si trova più. Nessuno sa cosa stia succedendo. Omar ha già 5 fratelli e sorelle maggiori. Con loro vive anche la nonna. Tutti condividono due stanze senza luce e senza acqua. Non ci sono mobili, tutto si svolge sul pavimento. Omar si sveglia una mattina e non sta bene, suo fratello maggiore Amadou ha 18 anni e deve assumersi la responsabilità di tutta la famiglia.
A 18 anni, però, non sente ancora di poter assumere completamente questo ruolo. Vive nella convinzione di non avere alcuna possibilità se non ha terminato gli studi. Almeno parla inglese, il che è meraviglioso e ci aiuta a restare in contatto. Il piccolo Omar ha bisogno di un medico, che la famiglia non può permettersi. Senza soldi, niente cure.
Amadou desidera tanto fare qualcosa di buono nella sua vita per altre persone che vivono questa forma di povertà. Vorrebbe che i suoi fratellini lo vedessero come un modello da seguire e imparassero da lui quanto sia importante e prezioso aiutare gli altri.
Amadou ha un cuore grande, nonostante le condizioni spesso critiche per la sua sopravvivenza, non si arrende. Chiede aiuto, vuole imparare e crede che Dio sia con lui.
Sono impressionato da tanta umanità. Mi fa venire voglia di incontrare questa famiglia di persona. Sto quindi programmando il mio primo viaggio in Gambia.
Durante il primo viaggio in Gambia, sono riuscita a iscrivere nuovamente Amadou alla scuola pubblica dopo sei anni. La direzione della scuola è stata molto severa durante il colloquio di ammissione. Hanno minacciato Amadou di espulsione immediata se fosse stato assente, poco puntuale o si fosse comportato in modo inappropriato. Amadou promette di rispettare le regole. Ho l'impressione che il trattamento degli alunni qui sia ancora molto rude e non cordiale. Mi ricorda le storie di come la scuola è stata vissuta dai nostri genitori. Qui i bambini possono anche essere picchiati. Sono scioccato, ma è così che si fa qui ogni giorno. Amadou ha terminato il primo semestre con voti relativamente buoni e sarà ammesso alla classe successiva. Continuerà a metà settembre 2022.
Sono impressionato perché per tutto il tempo mi ha contattato solo in situazioni di vera emergenza per chiedermi aiuto. Gli ho chiesto di completare la sua scuola il più possibile indipendentemente da me. Combatte e va avanti.
Vom 22.01.2022 bis zum 10.02.2022 werde ich meine erste Reise nach Gambia antreten und Euch hier auf dem Laufenden halten, bezüglich meiner Erfahrungen und bezüglich dem, was ich glaube, dass getan werden muss.... Eine sehr spannende Zeit beginnt bereits in der vorbereitenden Zeit.
24.01.2022 Mein erster Tag in Gambia. Ich trete die erste Reise nach Brikama an, um Amdou und seine Familie zu treffen. Ich setze mich hierfür in einen 17 Platz Bus. Die Menschen sitzen eng zusammen. Ein Baby, welches auf dem Schoss der Mutter, eine Reihe vor mir sitzt schaut mich die ganze Zeit mit grossen Augen an. Meine Sitznachbarin sagt, er liebt mich. Binta, meine Sitznachbarin macht sich auf die Reise nach Senegal. 10-12 Stunden in einem solchen Bus unterwegs zu sein ist sicher sehr angstrengend. Erstens ist es wirklich heiss, und in dem Bus ist nur sehr wenig Beinfreiheit. Alles ist vollgepackt und eng. Trotzdem werde ich hier sofort sehr freundlich empfangen, habe mit Binta die Telefonnummer getauscht und werde sehen, inwieweit sie mit mir in Kontakt bleibt. In Brikama angekommen suche ich die Polizeistation, so mich Amadou abholen wird. Es sitzen einige Polizeibeamte an der Aussenmauer, nebendran sitzt Kaddy, ein 25 jähriges Mädchen, und verkauft Telefonkredite. Sie erzählt mir, dass ihre Eltern beide vor zwei Jahren gestorben seien und sie versucht sich ein business aufzubauen. Ihr Bruder hat ihr geholfen, sich den Telefonkreditverkauf anzueignen. Kaddy ist ein taffes Mädchen. Amadou holt mich ab und wir werden zu seiner Familie gehen. Wir gehen in ein Haus mit zwei Räumen, in dem sich alles auf dem Fussboden abspielt. Amadou's Mama sitzt auf einer dünnen Matratze mit Omar, dem 9 Monate alten Baby. Sie empfangen mich mit offenen Armen und heissen mich willkommen. Ich werde langsam mit der gesamten Familie bekannt gemacht, sie laden mich zum Essen ein. Wir sitzen am Boden und essen alle mit der Hand aus der gleichen Schüssel, Reis und Fisch. Ich habe grossen Respekt vor diesen Menschen, die ihr Leben jeden Tag neu erfinden müssen.
Fortsetzung folgt...